Zeitzonenkater. Smog schleicht sich den Dächern entlang und in der Dunkelheit glühen tausend Mercedessterne. Die Stadt ist halbleer und dreckig, das Glas auch, und du hast Durst. Hunger, bis zusammengehört, was sonst getrennt bleiben muss. Trash füllt die Gehwege, heute spazierst du mitten auf der Strasse. In den Pfützen spiegelt sich dein Gesicht, das erste Mal seit Tagen ohne Filter – so knallt das Leben am besten. Neben dir stechen Wolkenkratzer wie Denkmale in den Himmel, Egos im Höhenflug. Während sich im Keller zwei innig küssen, fällst du mit hoch, verloren in der Cloud, lost in der Crowd. So much for la vie en rose. Du machst einen Schritt neben die Zeit, und – vibrieren die Platten im Bad? Sekunden oder Stunden später classy Dysrhythmie und Social Jetlag. Immer noch Zeitzonenkater, aber es dämmert. Heute hat die Stille das letzte Wort. Tausend Mercedessterne am Himmel – und wir ganz unten.
Aleksandra Sucur